Gemeinderat,
13. Sitzung vom 29.09.2011, Wörtliches Protokoll -
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sich
noch Sorgen gemacht um die Kfz-Industrie, er wollte auch ein eigenes Auto
bauen, das war das Projekt des Austro Porsche. Es gab Gespräche mit der Firma
Ford, es gab sogar Gespräche mit der Sowjetunion, dass der Lada-Geländewagen in
Österreich hergestellt wird, es hat sich dann zerschlagen, aber das war genial
vom Dr Bruno Kreisky.
Die
Zulieferindustrie hat sich phantastisch geschlagen und hat auch die Krise
extrem gut gemeistert. Meine Damen und Herren, eine einzigartige
Erfolgsgeschichte. 1982 wurde das General-Motors-Werk in Aspern errichtet, 2 200
Menschen finden dort Arbeit und Brot, soviel zum Thema „Wir bekämpfen die
Autofahrer.“
Das
Motorenwerk in Steyr erzeugt Dieselmotoren für die Firma BMW, übrigens jeder
Dieselmotor in einem BMW-Automobil kommt schon aus Oberösterreich, das möchte
ich nur so nebenbei erwähnen, es geht um einen Produktionswert der gesamten
heimischen Autobranche, die Produktions- und Dienstleistung erreicht heuer 32,6
Milliarden EUR. Und allein in der Zulieferindustrie gibt es 168 000 Arbeitsplätze.
Sie können es nachlesen, Herr Kollege, Im „Kurier“, die schreiben nicht immer
so gut für uns. Aber Sie wollen das nicht lesen, das weiß ich schon.
Abschließend,
meine Damen und Herren, soviel Zeit habe ich noch, das „Wiener Bezirksblatt“,
das wird ja der SPÖ nicht ganz unbekannt sein, es gehört der SPÖ, oder ist sie
bei der Gesellschaft irgendwie beteiligt, auf alle Fälle ist es aber nicht so,
dass wir es nicht kennen würden.
Da
haben wir zum Beispiel auf Seite 9 eine halbe Seite, und was haben wir da? Eine
Autowerbung. Das heißt, wenn es ums Geld geht, dann nehmen wir schon das Geld
der Kfz-Wirtschaft, da sagen wir nicht Nein, aber wir bekämpfen schon. Da haben
wir zum Beispiel die Firma – ich mache jetzt keine Werbung, aber es steht da: –
„Hyundai bewirbt das neue Coupe.“ Zweckmäßig ist es nicht, nein, eine halbe
Seite, ich weiß nicht, was das bringt. Dann haben wir – damit Europäer und Asiaten
gleich behandelt werden – noch die Firma Nissan, eine Beilage, das kostet auch
ein bisserl Geld. Und dann noch einen Europäer: Der Alfa Romeo 159 Sportwagon,
das ist ein Kombi, und wissen Sie, was da drinnen steht? „Das Tempo 100
erreicht er in 7,9 Sekunden.“ Das ist sensationell, also echt umweltfreundlich,
und wieder eine halbe Seite. Das heißt, das Geld der Kfz-Wirtschaft, meine
Damen und Herren, nimmt auch die SPÖ, da sagen wir nicht Nein. Ansonst
bekämpfen wir den Autofahrer und den österreichischen Motorradfahrer, speziell
natürlich nur in Wien. Das lehnen wir ab, meine Damen und Herren. Für uns
Freiheitliche ist das Automobil, aber auch das Motorrad, ein Teil der
persönlichen, der individuellen Freiheit, und deshalb bekämpfen wir das Ganze
nicht. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender
GR Mag Dietbert Kowarik: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Lindenmayr. Ich erteile es ihm.
GR Siegi Lindenmayr (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Es
wurde so viel übers Radfahren geredet und ich könnte jetzt, ich habe in der
Früh nur 5 Minuten Zeit gehabt, die restlichen 20 Minuten dazu verwenden, auch
darüber zu reden, aber da würde mich meine eigene Fraktion fressen, glaube ich.
Das tue ich daher nicht, und mache dann anschließend nur ein paar Bemerkungen,
die unbedingt gemacht werden müssen.
Zuerst
möchte ich aber – denn es wurde heute sehr viel über Carsharing gesprochen,
aber der entsprechende Antrag wurde noch nicht eingebracht – den Antrag betreffend
die Forcierung von Carsharing Angeboten in Wien kurz vorlesen und auch
offiziell einbringen. Beschlussantrag:
„Die
zuständigen amtsführenden Stadträtinnen werden ersucht, Maßnahmen für die
Forcierung von Carsharing-Angeboten zu setzen. Für die Entwicklung von Carsharing
soll eine zentrale Anlaufstelle im Bereich der Stadtverwaltung beziehungsweise
in einem Unternehmen der Stadt Wien eingerichtet werden. Diese Stelle soll
Ansprechpartnerin für potenzielle BetreiberInnen und KooperationspartnerInnen
und Koordinierungsstelle für alle Belange der Verwaltung und Abwicklung sein. Diese
Stelle hat eine Carsharing-Strategie auszuarbeiten,“ - wieso da alle schon so
genau wissen, was das werden wird, weiß ich nicht, denn das wird ja erst
ausgearbeitet - „die die Rahmenbedingungen für mögliche BetreiberInnen
festlegt, insbesondere die Bereitstellung von reservierten Carsharing-Plätzen
im öffentlichen Raum soll ermöglicht werden. Die Rahmenbedingungen sollen für
alle AnbieterInnen von Carsharing gleich sein, unabhängig ihrer Organisationsform.
Die Auswirkung von Carsharing für die Stadt, insbesondere die umweltrelevanten
Effekte, sollen in einer wissenschaftlichen Vorher-Nachher-Untersuchung über
einen Zeitraum von drei Jahren begleitet werden.“
Die
Begründung lese ich jetzt nicht vor, nur den einen Punkt, nämlich: „Ein Carsharing-Fahrzeug,
das ist in der Zwischenzeit mehrmals nachgewiesen, ersetzt etwa vier bis acht
PKWs.“
Grundsätzlich
- also Ich bringe den Antrag einmal ein - ist dazu festzuhalten, dass wir
selbstverständlich auch anstreben, so wie es auch bisher der Fall ist, Carsharing-Plätze
nach Möglichkeit in Garagen oder sonstigen anderen Abstellflächen
unterzubringen, die nicht unbedingt im öffentlichen Raum liegen. Das geht aber
nicht immer, denn damit Carsharing wirklich funktionieren kann, brauchen wir
ein flächendeckendes Netz, und es darf der Abstand von einem Carsharing-Platz
zum nächsten nicht allzu groß sein.
Daher
- und ich bin sehr froh darüber, dass wir das gemacht haben - haben wir im 9. Bezirk
und ich glaube, das ist die einzige öffentliche – ich bin noch am Recherchieren,
vielleicht gibt es noch eine zweite – in der Glasergasse seit über 15 Jahren
eine Carsharing-Fläche im öffentlichen Straßenraum, die sehr gut funktioniert,
die ausgezeichnet funktioniert, eine hohe Auslastung hat und die eben deshalb
dort situiert ist, weil es im Umkreis keine entsprechenden Garagen gegeben hat.
Noch
einmal: Nach natürlicher, aber kurzer Irritation der Bewohnerinnen und Bewohner
gibt es diese Stelle und sie wird von allen akzeptiert. Ich verstehe ja nicht,
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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