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Gemeinderat, 13. Sitzung vom 29.09.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 55 von 88

 

der Bezirk, und Sie können versichert sein, dass wir alles tun werden, die BürgerInnen und AnrainerInnen in diese Problematik, die sich jetzt noch darstellt, einzubeziehen, um eine Lösung zu finden, die für alle tragbar ist.

 

Der zweite Punkt ist ganz konkret - und mir tut es jetzt leid, dass Kollege Irschik offensichtlich nicht im Raum ist -: Es geht um den Satzingerweg und um die Anbindung des Satzingerweges an die B3. Ja, das war ursprünglich im Konzept auch so vorgesehen, und es waren die Bürgerinnen und Bürger und die FPÖ, die Bezirks-FPÖ, die sich gegen diese Anbindung ausgesprochen haben, weil befürchtet wurde, dass der Satzingerweg sonst vom Durchzugsverkehr geplagt wird. Ich kann hier von dieser Stelle aus nicht sagen, ob diese Befürchtung auch eine realistische war. Es wurde eben nicht umgesetzt, es wurde dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger hier Folge geleistet.

 

Nun aber zu meinem eigentlichen Thema: Stadtentwicklung in Floridsdorf. Ja, Stadtentwicklung findet in diesem Bezirk seit vielen, vielen Jahren statt, kann nicht beendet werden, muss fortgesetzt werden. Wo sonst als in einem Außenbezirk kann das auch erfolgen? Zur Achse Brünner Straße als Zielgebiet: Die Brünner Straße ist eine der wichtigsten Ein- und Ausfahrtsstraßen aus unserer Stadt. Über sie ist die rasche Anbindung an Niederösterreich gegeben, an Tschechien und alles darüber hinaus. Und dieser verkehrstechnische Vorteil bringt natürlich Nachteile für die Brünner Straße. Es ist ein großes Verkehrsaufkommen, auch wenn sich das durch die Nordostumfahrung gebessert hat. Ich fahre selbst täglich auf der Brünner Straße und kann beobachten, dass der Schwerverkehr dort abgenommen hat. Nichtsdestotrotz verzeichnen wir dort ein hohes Verkehrsaufkommen. Das bedeutet einen Verlust an Attraktivität der Wohnhäuser, die dort seit vielen, vielen Jahrzehnten bestehen. Wir verzeichnen ein Geschäftesterben und so weiter. Man kann das nicht beschönigen. - Das ist direkt an der Brünner Straße.

 

Anders aber der Nahbereich auf beiden Seiten der Brünner Straße: Da sind in den letzten Jahren neue moderne, familienfreundliche Wohneinheiten entstanden, und wir haben auch in unmittelbarer Nähe der Brünner Straße Naherholungsgebiete, den Marchfeldkanal, der hier genannt sei, aber auch den Bisamberg. Also gleich neben der Brünner Straße sind Wohn- und Freizeitgegenden in hoher Wohnqualität, in hoher Qualität.

 

Was ist jetzt die Herausforderung an der Achse Brünner Straße? - Man muss diese negativen Entwicklungstendenzen, wie wir sie im Moment noch an der Brünner Straße verzeichnen, hintanhalten - es muss alles dazu beigetragen werden -, und die durchaus positive Entwicklung des Umlandes muss weiter gefördert werden. Eine Bereicherung natürlich inhaltlicher Natur, aber auch im städtebaulichen Sinn wird das Krankenhaus Nord sein.

 

Und was sind jetzt die konkreten Ziele und Aufgaben in den nächsten Jahren? - Der Zentralraum Floridsdorf: Hier muss eine Attraktivierung stattfinden, eine Attraktivierung der Erdgeschoße, mehr Grüngestaltung. Hier ist aber auch die Wirtschaft ganz stark aufgerufen, mit uns gemeinsam zu handeln und Ideen zu haben. Es müssen die sogenannten Hotspots ausgestaltet werden, wie eben zum Beispiel das Gebiet um das in Entstehung befindliche Krankenhaus Nord. Man kann sich nicht nur auf das Gebäude selber verlassen, es muss alles rundherum in Überlegungen mit einbezogen werden.

 

Das öffentliche Verkehrsangebot, aber auch die Verkehrsorganisation müssen an die neuen Rahmenbedingungen angepasst werden. Die Brünner Straße gibt es schon sehr lang. Es hat sich in dieser Gegend wahnsinnig viel verändert, und es ist auch weiterhin viel in Veränderung, zum Beispiel das Krankenhaus Nord, aber auch das Einkaufszentrum in Gerasdorf, das in nächster Zeit dort entstehen wird und das natürlich auch eine Herausforderung ist - es ist wieder mit einem vermehrten Verkehrsaufkommen zu rechnen.

 

Die vorhandenen Potenziale in unserem Bezirk müssen ausgenützt werden, so etwa das Gebiet um den Schlingermarkt, das mir persönlich auch sehr, sehr am Herzen liegt, wo auch die zuständige Stadträtin immer wieder versucht, den Schlingermarkt attraktiver zu machen. Es gibt Überlegungen, wie man die Gegend herum gestalten kann, sodass sie eine Aufwertung dieses Gebietes darstellt. Im kulturellen Sinn - und Sie wissen alle, ich bin Kulturpolitikerin – wäre da das Heizhaus Stammersdorf zu erwähnen, in dem es in den letzten Jahren viele, viele kulturelle Veranstaltungen gegeben hat, das aber auch noch ein Potenzial in sich birgt, um noch mehr Kultur in Floridsdorf zu bieten.

 

Die Finanzierung der Infrastruktur muss gesichert sein, und ich meine jetzt die Infrastruktur sowohl in sozialer als auch in technischer Hinsicht. Genannt sei jetzt ein Schulbau im Bereich des Heeresspitals. Es ist dort wichtig, wenn Wohnungen, Wohnhausanlagen gebaut werden, dass auch sichergestellt ist, dass mit der Besiedelung zugleich eine Schule zur Verfügung steht.

 

Wohnen in Floridsdorf hat in den letzten Jahrzehnten unheimlich an Attraktivität gewonnen. Vor allem Familien, aber auch ältere Menschen schätzen die hohe Lebensqualität, die in Floridsdorf erreicht wird. Wer einmal in Floridsdorf lebt - glauben Sie mir, ich kann das aus eigener Erfahrung sagen -, will von dort nicht mehr weg. Und die Vorhaben des Stadtentwicklungsplanes zielen genau in diese Richtung ab. - Ich danke Ihnen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Hora. Ich erteile es ihm.

 

15.06.15

GR Karlheinz Hora (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kollegen!

 

Ich glaube, gerade Stadtentwicklung ist ein wichtiges Instrument dieser Stadt. Es hat sich ja erwiesen, dass gerade, wenn Sie so wollen, in den internationalen Statistiken, wenn die internationalen Rankings kommen, Wien immer an vorderster Stelle und, ich will es nicht strapazieren, sehr oft auch an erster Stelle ist. Daher ist es ganz wichtig, dass Stadtentwicklung ein zentrales Thema ist, und ich habe es heute sehr bewundernswert gefunden, dass wir hier eine längere Diskussion dazu

 

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