Gemeinderat,
13. Sitzung vom 29.09.2011, Wörtliches Protokoll -
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das
ein Wert ist, der inhaltlich nachvollziehbar ist für drei Basketballplätze und
einen Handballplatz.
Der
letzte Kritikpunkt ist die Gesamtfinanzierung des Projekts. Ich habe einen Kaufpreis
von ungefähr 1 000 000 EUR, und ich habe Umbaukosten von ungefähr
1 350 000 EUR. Ich habe Eigenmittel seitens des ASKÖ von 0,0 EUR,
denn der gesamte Betrag wird zu 100 Prozent aus Fördermitteln zur Verfügung
gestellt. Da ist die Frage: Bekäme jeder andere Verein auch eine derartige
Möglichkeit, etwas an einer anderen Stelle zu errichten? Gilt das genauso für
alle anderen Dachverbände? Et cetera, et cetera.
Aus
diesen Gründen werden wir ausnahmsweise, auch wenn es um eine Sportförderung
geht, diesen Antrag ablehnen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende
GRin Dr Sigrid Pilz: Zu Wort
gemeldet ist Herr GR Mag Reindl. Ich erteile es ihm.
GR Mag Thomas Reindl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Berichterstatter!
Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Also
zunächst muss ich als Donaustädter Mandatar einmal sagen, es ist heute ein
Feiertag für die Donaustadt, dass wir diesen Punkt auf der Tagesordnung haben
und damit eine breiten- und spitzensporttaugliche Halle bekommen. Ich danke vor
allem namens der Donaustadt, aber auch persönlich dir, lieber Christian, unserem
Sportstadtrat, dass du uns das ermöglichst. Recht herzlichen Dank! (Beifall
bei der SPÖ.)
Die
Argumente, die von meinem Vorredner kommen, kennen wir. Ich kann sie nicht
nachvollziehen. Der Grundstückspächter ist jetzt schon die ASKÖ, die das Superädifikat
abgegeben hat. Es ist jetzt eine technische Lösung, dass wir sagen, die ASKÖ
soll die Halle übernehmen, die ASKÖ soll auch im Auftrag der Stadt Wien die
Halle umbauen, um eben hier breitensporttaugliche und spitzensporttaugliche Hallen
zu bekommen.
Und
tun wir doch bitte nicht so, als ob die Halle in ihrem jetzigen Zustand optimal
bespielt und sehr gut ausgelastet wäre, denn wenn sie das wäre, wären beim privaten
Besitzer nicht die wirtschaftlichen Probleme eingetreten, wie das der Fall war.
Das muss man sagen, denn es ist halt eine Sportart, die immer mehr und mehr von
Golf abgedrängt wird. Der bisherige Eigentümer hat ja einige Versuche unternommen,
noch ein Angebot für Alternativsportarten zu schaffen, aber das hat halt leider
alles nichts gefruchtet.
Als
Zweites möchte ich Folgendes sagen: Gerade wenn Sie sagen, es hat auch ein
privates Angebot gegeben, dann muss man auch erwähnen, dass ein Privater unter
anderen Voraussetzungen handelt als die Stadt Wien und die ASKÖ. Wir erleben
das gerade im Sportbereich bei der Turnsaaldiskussion, wo wir die gemeindeeigenen
Turnsäle zu sehr moderaten Preisen an die Sportvereine verpachten. Wenn ich mir
die Situation in den allgemeinbildenden höheren Schulen anschaue, wo jede
Schule in eigener Kompetenz die Preise festsetzt, spielen leider, sage ich
einmal, die Wirtshausmannschaften öfter dort Fußball, als dass der über die
Vereine organisierte Sport drinnen ist, weil die Mieten einfach nicht leistbar
sind.
Mit
diesem Schritt jetzt wird sichergestellt, dass die Halle auch in Zukunft zu
verträglichen Kosten für die Vereine bespielt werden kann. Wie ja überhaupt die
Verwaltung und auch der Betrieb der Halle von der ASKÖ finanziert werden. Es
wird auch ASKÖ-Personal dort sein und wird dort sozusagen alles abwickeln.
Was
für mich ganz wichtig ist, ist, dass hier Basketball und auch Handball zum Zug
kommen, nicht, weil ich selbst ein Handballer war, aber ich weiß um die Trainingssituation
für diese Sportarten in Wien. Gott sei Dank boomen beide. Wir haben auch
Spitzenvereine, die in der Bundesliga im Handball und auch im Basketball spielen,
und wir haben mit den Timberwolves, die in diese Halle kommen sollen, einen der
besten Vereine Österreichs. Er wurde heuer ausgezeichnet von der BSO mit dem
Cristall für den Verein, der die beste Nachwuchsarbeit in ganz Österreich hat.
Wenn wir so einem Verein eine solche Infrastruktur zur Verfügung stellen, dann
tut uns das allen gut, es tut vor allem auch den Jugendlichen gut, die hier
Sport betreiben. (Beifall bei der SPÖ und von GR Senol Akkilic.)
Der
zweite Verein, der hineinkommen soll, ist BC Vienna, das ist die
Bundesliga-Mannschaft – die Timberwolves spielen in der 2. Bundesliga, 1. Division
–, und auch hier ist es eine ideale Ergänzung, dass sozusagen der Verein, wo
der Nachwuchs sehr gut ist, und auch die Staatsmeister, die Bundesligamannschaft
gemeinsam trainieren. Hier gibt es tolle gegenseitige Befruchtungen, ein tolles
Weiterkommen und eine tolle Perspektive auch für den Nachwuchs, vielleicht den
Sprung in die beste Mannschaft Wiens zu schaffen.
Also
alles in allem ist es toll, dass uns das gelungen ist, super, dass wir diese
Sportarten Basketball und Handball hier untergebracht haben. Ich bitte Sie
daher um Zustimmung zu diesem Aktenstück. (Beifall bei der SPÖ und von GR
Senol Akkilic.)
Vorsitzende
GRin Dr Sigrid Pilz: Zu
Wort gemeldet ist Herr GR Mag Kowarik. Ich erteile es ihm. (GR Dr Kurt Stürzenbecher: Sie müssen immer das letzte Wort haben!)
GR Mag Dietbert Kowarik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Danke, Frau Vorsitzende!
Ich
muss nicht immer das letzte Wort haben, Herr Kollege, aber es ist mir doch ein
Anliegen, und wenn Sie die Diskussion im Ausschuss mitverfolgen hätten können,
dann würden Sie auch wissen, warum ich mich jetzt noch melde.
Der
Kollege Kasal hat schon einiges ausgeführt, warum wir diesem Akt nicht
zustimmen können. Ich möchte anfangs meiner Rede betonen – und das hat ja der
Kollege Kasal auch schon gemacht –, dass für uns Sportförderungen unbestritten sehr
wichtig sind und auch, dass der ASKÖ – und das sei hier auch ausdrücklich betont
– ein sehr guter Partner für die Stadt Wien ist, gerade im Sportbereich. Die
meisten Projekte und Sportförderungen, die vom ASKÖ durchgeführt werden, sind anstandslos
und voll in unserem Sinne. Das sei hier ausdrücklich festgehalten, damit nicht
ein falscher Eindruck entsteht.
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