Gemeinderat,
13. Sitzung vom 29.09.2011, Wörtliches Protokoll -
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draufgestellt." (Ironische
Heiterkeit bei den GRÜNEN.) Na,
Entschuldigung! Ja, das BZÖ in Linz hat sicher die Kapazitäten gehabt, das zu
machen.
„Pornographische
Darstellung Minderjähriger", „Dutzendfach Kinderpornofotos in
FPÖ-Computer" – der Stadler hat sich eingeschaltet, als Volksanwalt damals
noch –, und so geht es dahin. „Pornoaffäre mit Folgen", „Kinderpornoaffäre
wird immer mysteriöser." Dann hat die FPÖ-Spitze im Klub gesagt: Es gibt
einen Bericht. Wir sind reingewaschen! Dann hat man die Partei angerufen und
erfuhr: Nein, der Bericht ist noch nicht fertig. Ich weiß nicht, wovon Sie
reden. Das heißt dann im „Neuen Volksblatt": „Kinderpornoaffäre der Linzer
Freiheitlichen Partei Österreichs wird immer mysteriöser."
Und
weil ich nicht alle aufzählen kann, aber ein bisschen was schon, nehmen wir
noch einen dazu (Der Redner hält ein
kopiertes Zeitungsblatt in die Höhe.): „Kinderpornoskandal in der FPÖ."
– Ich kenne so was nicht mit Grünen, ich kenne so was nicht mit der ÖVP, und
ich kenne so was nicht mit der SPÖ. Hören Sie mir bitte damit auf, immer da
herzugehen und „Haltet den Dieb!" zu schreien, solange Sie in den eigenen
Reihen nicht aufgeräumt haben.
Jetzt
sage ich Ihnen, was Sie in dem Fall gemacht haben. Der Herr ist rechtskräftig
verurteilt – nur damit wir nicht von Anschuldigungen oder sonst was reden –,
und es ist ekelhaft genug. „Kinderpornoskandal in der FPÖ." Wieder einmal
ein Ortsparteichef, nicht der 47. Zwerg, sondern wieder mal der Chef von dem
Verein. Ich weiß gar nicht, was die anderen alle gemacht haben in diesem Haufen
da. „Verurteilter Sextäter durfte als FPÖ-Funktionär für seine Partei munter
weiterpolitisieren." Verurteilt? Gerichtsverfahren? Spitzenkandidat? Zwei
Jahre lang darf er dort weitermachen. Alle wissen das in der Ortschaft. Ja, das
ist ganz klar, das ist ein Kinderpornograph. Der gehört zu uns, wir sind die
FPÖ, es muss Platz sein für alle. Zwei Jahre lang arbeitet der dort weiter,
völlig unbehelligt. Und alle wissen es, und alle schauen sie zu. 2009! Madonna,
das ist nicht so wahnsinnig lange her, und er liest uns Bücher vor, die 35
Jahre alt sind. Das finde ich ... (GR Mag
Johann Gudenus, MAIS: Und Sie schauen 35 Jahre lang zu!) Ich schau doch
nicht seit 35 Jahren zu. Da war ich am Anfang nicht alt genug, um diese Bücher
zu lesen. Ich hätte sie lesen können, habe ich aber nicht. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Sie haben 35 Jahre zugeschaut! Sie ziehen
den Schluss von sich auf andere!)
Das
ist aber schon Ihr Ablenkungsmanöver. Sie haben – das muss man in dieser
Deutlichkeit hier sagen – Kinderpornographen in Ihren Reihen. Wenn Sie auf eine
Geburtstagsfeier gehen, können Sie nicht sicher sein, wenn ein Haufen Blaue
kommt, ob nicht einer dabei ist. Bei Ihnen scheint das üblicher zu sein als bei
allen anderen. Ich würde mich ja sehr freuen, wenn Sie hergehen könnten und
sagen würden: Räumen wir einmal überall auf! Aber außer bei Ihnen gibt es ja
nichts zum Aufräumen. Bringen Sie mir ein Beispiel. Ich habe es dem Herrn Jung
ja oft gesagt, dann kommt er immer her und bringt kein einziges. Mittlerweile
sucht er bei anderen Parteien was und erklärt mir, dass das für mich schlimm
ist.
Gehen
Sie einmal her und nennen Sie uns die Grünen, die irgendwo Geld genommen haben,
das sie nicht nehmen dürfen, nennen Sie uns die Korruptionsfälle oder
meinetwegen auch die Kinderpornographen, wenn Sie einen finden. Bei Ihnen
findet man alles. Ich kann das Strafgesetzbuch irgendwo aufmachen und
hineinschauen, und Sie haben einen, der dieses Verbrechen begangen hat. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)
Sie
sind tatsächlich ein Sicherheitsrisiko, und deswegen sollte man auch dringend
nicht nur den Weissen Ring unterstützen, sondern tatsächlich gegen Kindesmissbrauch
vorgehen. Das Einzige, worin ich dem Herrn Nepp recht geben kann, ist, dass es,
wenn man selber Vater ist – das bin ja ich auch –, wahrscheinlich noch
unvorstellbarer ist. Ich weiß auch nicht, ob diese Herrschaften, die ich vorher
aufgezählt habe und die alle FPÖ-Mitglieder sind, auch Väter sind oder nicht.
Das tut aber da nichts zur Sache.
Tatsache
ist, Herr Nepp – und das müssen Sie zur Kenntnis nehmen: Sie agieren da mit
irgendwelchen Texten, die geschrieben wurden in einem anderen Land, zu einer
anderen Zeit, als die Grünen noch
gar nicht existiert haben, und werfen uns das vor.
Das
ist nicht nur unanständig – der Herr Margulies hat Sie als etwas bezeichnet;
das mache jetzt ich nicht auch, denn ich brauche nicht auch noch einen Ordnungsruf
–, aber Sie müssen sich schon überlegen, ob Sie nicht eher hergehen und bei der
nächsten Geburtstagsfeier alle Leute durchscannen sollten. Ich würde Ihnen auf
Grund der Fülle an Verbrechern, die Sie in Ihren Reihen haben, mit allen
anderen Verbrechen, sowieso empfehlen, am besten wäre es, die FPÖ würde sich
einmal neu gründen und dann von einem jeden ein polizeiliches Führungszeugnis
verlangen. Dann sind zwar nicht mehr alle dabei, aber dann muss ich nicht immer
die Listen verlesen da herinnen. Denn mir wird es ja auch fad. Ich habe
Wichtigeres zu tun, als Ihnen jedes Mal vorzurechnen, dass Sie in jeden Skandal
in dieser Republik verwickelt sind und jetzt sogar bei Kinderpornographie aktiv
Täter sind. Das sind Ihre Leute, das sind FPÖ-Mitglieder! (GR Mag Dr Alfred Wansch: Das ist eine Frechheit, das so zu
pauschalieren!) Die FPÖ in Summe ist Täter, wenn Sie da dabei sind. Und
wenn eine Partei zwei Jahre ... (GR Mag Wolfgang
Jung: Und Sie mit Ihrer lümmelhaften Art! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)
Jetzt sind Sie nervös, gell? Ich wäre auch nervös. Ich gebe es ja zu, ich wäre
auch nervös. (Anhaltende Zwischenrufe bei
der FPÖ.) Ich wäre auch nervös, wenn ich einen Fall hätte in meiner eigenen
Partei. Habe ich aber nicht, aber Sie schon.
(Fortgesetzte Zwischenrufe bei der FPÖ.) Es ist nicht Schmutzkübel. Es tut
mir leid, der Herr ...
Vorsitzende
GRin Dr Sigrid Pilz (unterbrechend): Ich ersuche um
Mäßigung, sowohl aus den Reihen als auch vom Pult! (Weitere tumultartige Zwischenrufe bei der FPÖ.)
GR
David Ellensohn (fortsetzend): Ich würde gerne wissen,
für welchen Satz man da einen Ordnungsruf kriegen soll. Ich versuche nur,
Fakten darzustellen. (GR
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