Gemeinderat,
13. Sitzung vom 29.09.2011, Wörtliches Protokoll -
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haus)|: Sehr geehrte Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Ich
möchte hier nur der Aufforderung des Kollegen Irschik nachkommen, zu zitieren.
Ich werde also wörtlich zitieren, und zwar aus einer Presseaussendung des
Klubobmanns Gudenus vom 5. August 2011. So viel zum Thema Pauschalisierungen.
Die Presseaussendung trägt den Titel „Tschetschenen sind gefährlich!"
Grund für die Aussendung ist, dass ein einziger – ein einziger! –
Tschetschene bei einem Einbruch erwischt wurde. Gudenus folgert daraus: „Fast
jeder männliche Tschetschene läuft mit einem Messer herum. Und er setzt dieses
auch völlig skrupellos ein."
Abgesehen
davon, wie deppert und lächerlich so etwas ist, ersetzen wir einmal „Tschetschenen“
durch „Freiheitliche" und sagen wir – und davon bin ich zutiefst überzeugt
–: „Freiheitliche sind gefährlich." Und – ich zitiere jetzt wörtlich aus
der Presseaussendung von Herrn Gudenus: „Solche Menschen brauchen wir nicht in
unserer Stadt, nicht in unserem Land. Sie sind eine Gefahr für die Wienerinnen,
Wiener und deren Kinder. Solche Verbrecher gehören umgehend abgeschoben!" (Beifall bei den GRÜNEN und von GR Dipl-Ing
Omar Al-Rawi. – GR Mag Wolfgang Jung: Frau Vorsitzende! Was ist das für
eine Vorsitzführung?!)
Vorsitzende
GRin Dr Sigrid Pilz: Zu Wort
gemeldet ist Frau GRin Matzka-Dojder. Ich erteile es ihr.
GRin Anica Matzka-Dojder (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Frau Vorsitzende! Frau Berichterstatterin! Frau Stadträtin! Sehr
geehrte Damen und Herren!
Ich
habe mir zuerst gedacht, mein Kollege Akkilic hat diese Subvention sehr gut
begründet. Bis jetzt wusste ich nicht, weshalb die Gemeinderäte von den
Freiheitlichen diesem Antrag im Ausschuss nicht zugestimmt haben, und ich weiß
noch immer nicht, warum die Volkspartei diesem Antrag im Ausschuss nicht
zugestimmt hat. Jetzt weiß ich ein bisschen mehr und möchte dem Kollegen
Haslinger noch einmal erklären, weshalb wir es gut finden, dass wir dieser Subvention
in der Höhe von 14 600 EUR an den Verein Demokratiezentrum Wien zustimmen.
Dieses
Projekt wurde, wie schon richtig gesagt wurde, in Kooperation mit den
Minderheiten, mit den Jugendlichen, mit SchülerInnen und LehrerInnen für die
Schulen extra entwickelt. Es ist als Wanderausstellung sehr gut angenommen
worden, diese ist bis 2012 ausgebucht, und natürlich ist es uns ein Anliegen,
dass diese Ausstellung nicht nur an den Gymnasien und höheren Schulen gezeigt
wird, sondern auch an den Hauptschulen, den Kooperativen Mittelschulen und den
berufsbildenden Schulen.
Zu
erwähnen ist auch, dass diese Wanderausstellung für diese Schulen altersgemäß
für die Jugendlichen, Schüler und Schülerinnen angepasst wurde. Es wurden
begleitende Broschüren für SchülerInnen und LehrerInnen entwickelt. Es ist uns
besonders wichtig, dieses Thema eben zu versachlichen, diesem Thema im Schulfach
Politische Bildung beziehungsweise überhaupt im Unterricht Platz zu geben mit
neuen Ideen, mit neuen Inputs.
Dabei
geht es natürlich nicht nur um Gastarbeiter beziehungsweise Zuwanderer der
letzten 50 Jahre. Wer sich mit der erfolgreichen Geschichte beziehungsweise
Entwicklung dieser Stadt befasst, muss wissen, dass das Thema Migration in diesem
Land und in dieser Stadt eine sehr lange Tradition hat, und das sollen die
Schülerinnen und Schüler im Schulfach Politische Bildung, aber auch im Rahmen
dieses interkulturellen Lernens, versachlicht mit pädagogisch sehr gut
aufbereitetem Material, auch als Unterstützung für diese Diskussion, erfahren.
Andererseits
wissen wir, dass es gerade in der Diktion von Jugendlichen oft unüberlegte
Aussagen gibt, auch bei den verschiedenen zugewanderten Gruppen untereinander.
Das wollen wir natürlich ebenfalls ansprechen und dieses Projekt zur Prävention
von rassistischen und anderen Ausfällen an den Schulen anbieten, eben als
vorbeugende und unterstützende Maßnahme. Deswegen war es uns wichtig, dieses
Projekt neu aufzubereiten und zu unterstützen.
Wenn
Sie sich nun anhand der letzten Kriminalstatistiken die Entwicklung anschauen,
dann sehen Sie: Ein Ausreißer sind gerade diese rassistischen Übergriffe
beziehungsweise diese kriminellen Handlungen in der rechtsextremen Szene. Da
gibt es eine Zunahme um 28 Prozent!
Natürlich
wollen wir den Jugendlichen durch diese institutionelle Bildung ein Rüstzeug
für die Diskussion geben, aber auch dafür sorgen, jenen Menschen, die in dieser
Hinsicht vielleicht negative Dinge erlebt haben, identitätsstiftende Maßnahmen
und Überlegungen mit auf den Weg zu geben. In diesem Demokratiezentrum sind
namhafte Wissenschaftler, Ökonomen und andere im Vorstand. Diese Leute befassen
sich mit dem Thema nicht populistisch, nicht primitiv, sondern ausführlich und
wissenschaftlich.
Wir
finden, dass dieses Projekt eine Präventionsmaßnahme und eine notwendige
Unterstützung für diese Stadt ist, eben zur Versachlichung dieser Diskussion
und zur Unterstützung Jungendlicher in ihren täglichen Auseinandersetzungen mit
diesem Thema. Da wird die Geschichte der Migration behandelt, und zwar nicht
nur jene der letzten Jahrzehnte, sondern auch frühere Bewegungen in Europa, und
natürlich wird in dieser Ausstellung auch zum Menschenrecht Asyl Stellung
genommen.
Es
ist eine offene Diskussion, Herr Kollege Haslinger. Natürlich wird man versuchen,
den Schülerinnen und Schülern diese Fragen zu stellen, um sie eben in die
Diskussion einzubinden, damit es eine partizipative Diskussion wird, wo sie das
annehmen können, wo das eine gewisse Nachhaltigkeit hat. Ich glaube, gehört zu
haben, dass es auch Ihnen ein Anliegen ist, dass sich die Menschen in dieser
Stadt integrieren, dass es keine aggressiven und rassistischen
Übergriffe – egal, in welcher Schule oder in welchem Milieu – gibt.
Daher ist es, meine ich, unsere Aufgabe, diesen Schülerinnen und Schülern
beziehungsweise Jugendlichen ein sachliches Diskussionsplenum anzubieten, das
von der Wissenschaft unterstützt wird.
Noch
weniger verstehe ich, warum die Gemeinderä
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