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Gemeinderat, 17. Sitzung vom 16.12.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 16 von 145

 

Er hat allerdings schon vor 5 Jahren von einer Sanierung mit rund 5 Millionen EUR gesprochen. Mit der Bausteinaktion wird er diese 5 Millionen EUR nicht aufbringen.

 

Jetzt fragt man sich natürlich schon: Wie schaut es mit der Sanierung des Gartenbaukinos und in diesem Zusammenhang natürlich auch mit dem Stadtkino aus?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Wir versuchen, die verschiedenen Programmkinos in Wien entsprechend zu unterstützen. Wie Sie wissen, bekommt das Gartenbaukino den größten Anteil des Kuchens, nämlich 400 000 EUR, das ist eine ganze Menge Geld. Außerdem versuchen wir gerade jetzt, mit einem eigenen Programm auch die Digitalisierung der Programmkinos zu ermöglichen. Wir versuchen also, die Kinos nach Möglichkeit zu unterstützen. Umgekehrt muss man auch sagen, dass das ja privatwirtschaftlich agierende Einrichtungen sind, die auch eine starke wirtschaftliche Komponente haben.

 

Wir versuchen aber, mit einer breiten Förderungspalette für die Kinos unser Möglichstes zu tun, und somit auch für das Gartenbaukino, das einen großen Teil des Kuchens bekommt. Unmittelbar für das kommende Jahr sehe ich daher zunächst keine Möglichkeit, noch zusätzliche Mittel aufzubringen, aber wir sind im Gespräch, und man wird selbstverständlich auch das Gartenbaukino sowie auch die anderen Kinos in ihrem jeweiligen Unterfangen möglichst unterstützen.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die nächste Zusatzfrage wird von GR Mag Ebinger gestellt. – Bitte.

 

10.08.40

GR Mag Gerald Ebinger (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Sie haben gerade gesagt, dass Sie die kleineren Programmkinos und Arthouse-Kinos unterstützen. In diesem Zusammenhang hätte ich gerne etwas von Ihnen gewusst. Es gibt jetzt praktisch nur mehr digitale Filmkopien, und daher steht die Digitalisierung dieser Kinos an. Man kann lesen, dass das Digitalisieren eines Kinosaals um die 80 000 EUR kostet. Es gibt da ein Subventionsmodell mit dem Bund und mit privaten Partnern, und ich hätte gerne von Ihnen gewusst, wie viel pro Kino subventioniert wird, wie viele Kinos das betrifft und wer die privaten Partner sind.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Die privaten Partner sind die Kinos selbst. Wir haben, jedenfalls für Wien, ein Modell entwickelt, das darin besteht, dass – wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe – ein Fünftel die Stadt Wien und ein Fünftel der Bund tragen und das in weiterer Folge über die Kinoförderung, das Wirtschaftsministerium beziehungsweise die Kinos selber finanziert wird. Da gibt es eine Aufteilung, und wir haben da, glaube ich, die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt. Ich kann Ihnen das gerne im Detail schriftlich nachreichen. Wir haben die Mittel zur Verfügung gestellt, um die Digitalisierung dieser Kinos, die in Frage kommen, über einen zweijährigen Zeitraum zu ermöglichen.

 

Es ist dies insofern ein öffentlich-privates Projekt, als die privaten Kinobetreiber dazu beitragen, was auch angemessen ist, weil das letztendlich ja eine Sache für die Kinos ist. Ich glaube, wir konnten mit der Präsentation und jetzt auch mit der Durchführung der Digitalisierung der Wiener Programmkinos zumindest die Sorgen der wichtigsten Programmkinoanbieter lösen. Wir haben das auch gemeinsam präsentiert, und dazu hat auch die Kinowirtschaft durchaus ihren Sanktus gegeben.

 

Ich glaube, insgesamt haben wir damit in einer relativ kurzen Zeit ein Problem gelöst, das unter Umständen zum Sterben des einen oder anderen Kinos hätte beitragen können.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die nächste Zusatzfrage wird von GRin Hatzl gestellt. – Bitte.

 

10.11.24

GRin Eva-Maria Hatzl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Stadtrat! Ich hätte gerne von Ihnen gewusst: Was bedeutet kommunales Kino?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!

 

Ich sehe gerade viele junge Menschen hier auf der Tribüne sitzen, die ich herzlich begrüße, und ich möchte auch ihnen das erklären: Es gibt Kinos, die sozusagen ihr Geschäft machen, indem sie von großen, hauptsächlich amerikanischen Verleihfirmen Filme zur Verfügung gestellt bekommen und diese abspielen. Manche dieser Kinos gehören auch diesen Verleihfirmen. Das ist im Grunde ein ganz normales Geschäft: Man geht hin, kauft sich eine Kinokarte, und das Ganze gehört dem Kinobetreiber. Es gibt aber auch Kinos, die anspruchsvollere Filme zeigen, die vielleicht nicht immer das große Geschäft sind, und daher von der öffentlichen Hand unterstützt werden. Vor allem kleinere Kinos zeigen anspruchsvolle Filme und nicht die großen Multiplex-Kinos, und diese kleinen Kinos könnten unter Umständen ohne eine öffentliche Förderung nicht überleben.

 

Zu guter Letzt gibt es auch Kinos, hinsichtlich welcher sich die Stadt aus verschiedenen Erwägungen entschlossen hat, diese ausschließlich mit öffentlichen Geldern betreiben zu lassen. Darunter befinden sich zum Beispiel das Gartenbaukino, das Stadtkino, aber auch Kinos wie zum Beispiel das Metrokino, das vom Filmarchiv Austria betrieben wird. Diese Kinos bekommen zum größten Teil öffentliche Förderungen, und wir unterstützen das auch deshalb, weil es diese Kinos ohne die öffentliche Unterstützung beziehungsweise kommunale Unterstützung nicht mehr gäbe.

 

Es hat vor etwa zehn Jahren, als die Multiplex-Kinos auf den Plan getreten sind, eine erste Welle von Kinosterben gegeben. Wir wollen aber, dass insbesondere auch in der Innenstadt ausreichend Kinos vorhanden sind.

 

Das kommunale Kino ist sozusagen die Abspielstätte für den wirtschaftlich nicht immer lückenlos erfolgreichen Film, der oftmals in den herkömmlichen Vertriebssystemen keine Heimat findet und daher auch in diesem Zusammenhang unwirtschaftlich ist. Das kommunale Kino

 

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