Gemeinderat, 17. Sitzung vom 16.12.2011, Wörtliches Protokoll - Seite 35 von 145
zur schriftlichen Stellungnahme aufgefordert werden." - Ich bin neugierig, ob Ihnen die Vampire etwas schicken. – „Mit den Lieferanten der Blutprodukte sollten aus Gründen der Rechtssicherheit schriftliche Verträge geschlossen werden. Auch die Bestellung von Blutproben sollte schriftlich erfolgen." - Das habe ich eingangs gesagt.
Frau Stadträtin, wenn man das alles zusammenfasst, dann wundert es mich nicht, dass es im AKH immer nur Probleme gibt. Das zähle nicht ich auf, Frau Stadträtin, sondern das zählt der Rechnungshof auf. Das sind Anmerkungen vom Rechnungshof. Alleine das, was ich jetzt hier aufgezählt habe, sind mindestens an die 3 Millionen EUR. Ich glaube, im AKH wird um 9 Millionen EUR gestritten. Wenn man nur diese 3 Dinge nimmt, könnte man schon 3 Millionen EUR einsparen. Da sage ich Ihnen, und das habe ich Ihnen nicht nur letztes Mal gesagt, das habe ich Ihnen immer wieder gesagt, Geld ist genug vorhanden, nur Sie setzen es halt falsch ein. Das ist das Problem. Wir würden gar keine Erhöhungen brauchen, die in der Zukunft, ab dem nächsten Jahr auf die ganze Bevölkerung zukommen. Das hätten wir alles nicht gebraucht, wenn Sie endlich einmal richtig wirtschaften könnten!
Ich biete Ihnen, so wie letztes Mal auch, an, wir werden für Sie, wenn Sie es wahrnehmen wollen, sind Sie herzlich eingeladen, einen Kurs vom freiheitlichen Bildungsinstitut machen: „Wie investiere ich richtig?", Frau Stadträtin. (Beifall bei der FPÖ und von GR Dr Wolfgang Aigner.)
Damit bin ich am Ende und ich möchte mich abschließend noch einmal, Herr Präsident, herzlich für diesen hervorragenden Bericht bedanken. - Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Prof Dr Vitouch. Ich erteile es ihr.
GRin Prof Dr Elisabeth Vitouch (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Ich habe diesen Rechnungshofbericht, genau 80 Seiten lang, über Filmförderung in Österreich, aufmerksam studiert und muss sagen, wir können eigentlich stolz darauf sein, denn es ist ein ausgezeichneter Bericht. Die Kritikpunkte des Rechnungshofes sind im Wesentlichen, dass es mehr gemeinsame synergiefreundliche Filmförderungsaktivitäten geben sollte, also dass zum Beispiel der Bund als Förderungseinrichtung, die neun Länder und der ORF eine gemeinsame Website oder auch eine gemeinsame Prüfstelle installieren sollten, um eben Einsparungen und Synergieeffekte zu erzielen.
Die Filmförderung in Wien ist ganz hervorragend aufgestellt. Wiewohl wir alle wissen, dass Film ein teures Medium ist, ist die Kulturabteilung der Stadt Wien mit jährlichen 16 Millionen EUR, die für die Filmförderung zur Verfügung stehen, exzellent unterwegs, auch im europäischen Schnitt, denn gemessen an der Einwohnerzahl haben wir eine der größten regionalen Filmförderungen in Europa, ich glaube, nur Nordrhein-Westfalen toppt uns noch.
Mit dem Filmfonds Wien als Anlaufstelle für Kino- und Fernsehfilmförderung haben wir ein ausgezeichnetes Instrument, mit dem wir Stärkung und Ausbau Wiens als Film- und Medienstandort Wien und damit verbunden dann auch die Förderung von Kultur, Wirtschaft und Beschäftigung vorantreiben können.
Es werden vom Fonds die verschiedenen Phasen der Filmproduktion unterstützt, Projektentwicklung, Herstellung, Kinostart, Teilnahme an Festivals, auch Strukturmaßnahmen, wie zum Beispiel Kinoprojekte.
Es hat auch ein Sonderbudget in der Höhe von 400 000 EUR gegeben, mit dem für das laufende Jahr und 2012 die technische Umrüstung auf digitale Projektion für die Klein- und Mittelkinos sichergestellt wird.
Es werden auch Jungfilmer oder Experimentalfilmer gefördert. Voraussetzung ist natürlich immer ein Wien-Bezug. Dafür hat es im Jahr 2010 600 000 EUR an Mitteln gegeben.
Nicht zuletzt - gerade kam ein neues Buch über den Drehort Wien heraus - darf ich auf die Vienna Film Commission hinweisen, 2009 neu eingerichtet, die nationale und internationale Filmproduktionen bei Dreharbeiten in Wien unterstützt. Dieses Service steht Spielfilmen, Dokus, Studentenfilmen, Werbung kostenlos zur Verfügung. Es wird damit ein ganz gezieltes Lobbying für den Standort Wien betrieben, der von den Kosten her relativ teuer ist, wenn man ihn zum Beispiel mit ausländischen Film-Locations vergleicht, der aber eben eine ganz besondere Qualität bietet. Ich brauche nicht darauf hinzuweisen, wie wichtig es für eine Stadt ist, in einem Film vorzukommen. Denken Sie an den vorletzten Woody-Allen-Film „Vicky Cristina Barcelona". Es hätte Barcelona unvergleichlich mehr Geld gekostet, die Stadt zu bewerben. (GR Dr Kurt Stürzenbecher: Ein sehr guter Film!) - Ein ausgezeichneter Film im Übrigen. - So gesehen macht auch die Vienna Film Commission eine sehr sinnvolle Arbeit.
Schließlich kann ich auch noch auf die Institutionen wie das Filmarchiv Austria oder das Österreichische Filmmuseum und die Arbeit kleinerer Verleiher hinweisen, die durch städtische Mittel finanziert werden.
Die Viennale kennen Sie alle, ein Festival mit internationaler Ausrichtung, zahlreichen Gästen aus dem In- und Ausland. Es gibt natürlich aber auch jede Menge kleine Festivals. Ich sage jetzt nur einmal „Tricky Women" oder „Vienna Independent Shorts" oder das Kinderfilmfestival. Da werden die Strukturen gefördert.
Schließlich gibt es auch, nächstes Jahr werden es 25 Jahre, den Wiener Filmpreis, der immer zum Abschluss der Viennale für den besten österreichischen Film des vorangegangenen Jahres verliehen wird, seit 2009 in zwei Kategorien, Spielfilm und Dokumentarfilm, jeweils mit 7 000 EUR dotiert, als Ermutigung und Anerkennung für österreichische Filmemacher und Filmemacherinnen.
Wie gesagt, Wien ist eine Stadt des Films. Ich könnte jetzt natürlich einfach noch ein paar Filme aufzählen, die entweder den Oscar bekommen haben oder für den Oscar oder für eine Goldene Palme oder für einen Silbernen Bären nominiert waren. Da gibt es eine große Liste. Ich fange vielleicht an mit „Nordrand" von Barbara
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