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Gemeinderat, 17. Sitzung vom 16.12.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 65 von 145

 

kann ich Ihnen nur sagen!

 

Weiters muss man in diesem Zusammenhang feststellen, wir haben in Wien unzählige Vereine, die alle das Gleiche machen. Ja, jetzt haben wir eine Stadträtin für Integration, jetzt haben wir eine Magistratsabteilung dafür. Wozu brauchen wir diese ganzen Vereine, von denen jeder ein eigenes Vereinslokal mit eigener Heizung, mit eigenem Telefon, mit eigenem Sekretariat und, und, und hat, außer die SPÖ braucht die Hauptamtlichen dort drinnen als heimliche Wahlhelfer und Wahlunterstützer, weil sie von Ihnen abhängig sind. Und das, glaube ich, ist eigentlich der Hauptgrund für die Existenz dieser Vereine.

 

Ich komme jetzt also nur noch zu einem dieser Vereine, nämlich zum Verein Piramidops, nach eigener Angabe für Sozial- und Freizeitaktivitäten, interkulturelles Frauenfrühstück, offenes Frauenkaffee, Ausflüge, kulturelle Veranstaltungen. Das ist wieder einer von diesen niederschwelligen, vor Ort abholenden, auf Augenhöhe befindlichen Vereine, der im nächsten Jahr 87 063 EUR kriegt. Diesmal haben Sie es nicht auf den Cent genau ausrechnet. Davon gehen alleine 65 000 EUR ans Personal. Das bestätigt genau das, was ich Ihnen vorher gesagt habe. Sie halten sich hier die Abhängigen und betreiben Klientelpolitik und nichts anderes. Sie haben 10 Hauptamtliche, das ist kein normaler Verein mehr, meine Damen und Herren, plus weitere Mitarbeiter, die wahrscheinlich auch ein gewisses Honorar bekommen. Da wird dann unter anderem Citizenship vermittelt. Also ich habe im Wörterbuch nachgeschaut hat, dort findet man sowas nicht.

 

Bei Wikipedia kann man darüber streiten, was es ist. Der Verein macht stadtteilorientierte Arbeit, das heißt, er kümmert sich nur um seinen Bezirk mit einer ganz interessanten Argumentation. Sie stammt nicht von mir, Herr Kollege Akkilic. Sie sagen, man kann diesen Frauen nicht zumuten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, weil sie sich nicht auskennen. Also entschuldigen Sie bitte, wer zu uns gefunden hat, wird wohl auch zu einem dieser Hilfsvereine finden, sonst ist er wirklich daneben! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Als Sprachen gibt er an, dass neben Shqiptar Ewe, ich weiß nicht, was das ist, vermittelt wird, Ga, Hausa, das ist eine afrikanische Sprache, das weiß ich, und Twi, das kenne ich nicht. Aber irgendwer wird das schon sprechen. Bitte, das wird ja langsam absurd! Jetzt ist nur noch der nächste Schritt, dass man dann auch wiederum alle öffentlichen Formulare, wie es zum Teil ja schon geschieht, und Aussendungen, und so weiter, mehrsprachig in Hausa, Ga und Twi drucken will.

 

Und der Verein macht eine ganz tolle Sache, er macht Fahrradfahrkurse, meine Damen und Herren! Das ist es, wofür wir unser Geld ausgeben, Fahrradfahrkurse, bitte schön! Um Himmels willen, das kann wer aber wirklich schon alleine lernen! Das Ganze geht noch weiter in der Sache. Ich will Ihnen nämlich einen Vergleich dieses Vereins mit einem anderen anbieten. Der macht soziale Aktivitäten, Freizeit, interkulturelles Frühstück, offenes Frauenkaffee, Ausflüge. Gleichzeitig lese ich im „Standard“ vom 13. Dezember: „Stadt fühlt sich für Kaffeekränzchen nicht mehr zuständig.“ Was ist denn dieses offene Frauenkaffee und Frauenfrühstück? Ein gut bezahltes Kaffeekränzchen! Aber da im „Standard“ betrifft es halt keine Migrantenvereine. „10 Jahre lang traf sich die rüstige Dienstagsgruppe der Pensionisten in der Reindorferstraße. Jetzt ist sie obdachlos. Das ist eine Gruppe, die sich gegenseitig unterstützt, hilft, Nothilfe leistet, den Arzt ruft, und so weiter, die sich gegenseitig besuchen und überwachen und eigentlich dem Sozialdienst der Stadt Wien Geld ersparen. Jahrelang trafen sich die Mitglieder“ - ein Zitat bitte ist das – „jeden Tag in der Beratung am Eck des Fonds Soziales Wien. Jetzt ist es aus. Jener Raum, in dem sich die Gesprächsgruppe in den vergangenen Jahren getroffen hatte, bleibt nun ungenutzt, denn die Gruppe müsse sich damit abfinden, sagt die Frau Hilde Keider, ehemalige Angestellte der Statistik Austria. Man uns abgeschoben und nicht einmal erklärt, warum.“ Vom Fonds Soziales Wien abgeschoben. Beim zuständigen Fonds Soziales Wien heißt es laut „Standard“: Für diese Art der Betreuung ist man nicht zuständig, das ist eine Art Kaffeekränzchen. Und jetzt kommt’s: „Wir alten Leut’ sind nichts mehr wert.“ Die Sprecherin des Fonds Soziales Wien Franz meint hingegen, es gebe dafür genügend offene Räume in Wien, zum Beispiel das Amerlinghaus. Und das ist wirklich der Höhepunkt der Frechheit, meine Damen und Herren! Die Wiener merken das und Sie werden die Rechnung dafür kriegen, das sage ich euch! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau GRin Matzka-Dojder und ich erteile es ihr.

 

15.43.36

GRin Anica Matzka-Dojder (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates)|: Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Der Herr Kollege Akkilic hat ein wenig die Zuwanderungsgeschichte und die Entstehungsgeschichte der hier angesiedelten Vereine ausgeführt. Ich habe allerdings nicht verstanden, wie er dabei zu den Janitscharen kommt und welche Rolle die da spielen sollen. Aber das werde ich nachlesen beziehungsweise werde ich ihn noch fragen. (Allgemeine Heiterkeit.)

 

Jetzt aber Spaß beiseite. Ich möchte zuerst einmal auch für die, die uns im Internet zusehen und zuhören und für die Menschen, die diese Protokolle lesen, sachlich erklären, um was es hier geht - um welche Vereine – und um welche Förderungen. Ich werde versuchen, auch noch einmal zu wiederholen, warum das für die Stadt Wien, für die Integrations- und Diversitätspolitik wichtig ist. Wir sprechen also von den von der MA 17 geförderten Projekten. Der Verein Fibel ist eine Fraueninitiative für bikulturelle Ehen und Lebensgemeinschaften. Was macht dieser Verein? Dieser Verein kümmert sich um Wienerinnen und Wiener, die Partner aus allen Ländern dieser Welt haben und wo auf Grund kultureller Unterschiede, religiöser Unterschiede gewisse Probleme in der Kindererziehung, im kulturellen Verständnis entstehen. In jedem Jahresbericht ist es wirklich transparent nachzuvollziehen, was der Verein hier macht. Dieser Verein leistet eine wertvolle Arbeit für Wienerinnen und

 

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