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Gemeinderat, 17. Sitzung vom 16.12.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 66 von 145

 

Wiener und aus diesem Grund wird er gefördert.

 

Weiters steht heute ein Teilbetrag des Rahmenbetrages der Sprachförderung zum Beschluss an. Diese Sprachförderung beziehungsweise der Spracherwerb ist im Integrationsvertrag vorgesehen. Es werden hier 300 Unterrichtseinheiten erbracht, die 1 500 EUR kosten. Diese 1 500 EUR müssten an sich die betroffenen zugewanderten Menschen, die ihre Erstaufenthaltserlaubnis in Wien oder in Österreich bekommen, bezahlen. Für viele Menschen ist das aber am Anfang natürlich eine ziemliche soziale Belastung. Wir unterstützen diese Menschen daher mit einem Gutschein von 100 EUR für einen Kurs, der mindestens 80 Unterrichtseinheiten haben und in einer zertifizierten Sprachunterrichtseinheit stattfinden muss.

 

Weiters liegt hier ein Poststück zur Förderung von Kleinprojekten vor uns. Diese Kleinprojektförderung bezieht sich auf unterschiedlichen Projekten, die sich mit interkulturellen Kompetenzen, mit Niederlassungs- und Integrationsbegleitung befassen, weiters sind das auch Projekte, die partizipative Maßnahmen zum Gegenstand haben, welche den Menschen so schnell wie möglich Teilhabe an der Gesellschaft, am politischen, sozialen, kulturellen Leben ermöglichen.

 

Viertes Poststück ist die Förderung von Initiativen, die ebenfalls in der MA 17 angesiedelt sind, und im Bereich sexuelle Orientierung und/oder sexuelle Identität tätig sind. Das ist etwa die Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen. Hier sind Bekämpfung von Diskriminierung, Hilfestellung für die Opfer, die auf Grund ihrer sexuellen Einstellung wegen Vorurteilen diskriminiert wurden, aber auch die Förderung der Hilfe zur Selbsthilfe und einfach Stärkung dieser Menschen im Aufbau ihrer Identität zu leisten.

 

Der vom Kollegen Jung erwähnte Verein Piramidops Frauentreff ist ein Verein, der sich geschichtlich wirklich großartig entwickelt hat. Dieser Verein ist eine Länder-Bund-Initiative für Erwachsenenbildung, sein Schwerpunkt ist die Basisbildung. Der Verein wurde auch für seine Arbeit ausgezeichnet. Weil Sie das so heruntermachen, Herr Kollege Jung, erkläre ich es Ihnen noch einmal: Radfahren – das mag schon sein – ist für diese Frauen eine gesundheitsfördernde Maßnahme. Wir wollen auch ... (Aufregung bei der FPÖ. – GR Mag Dietbert Kowarik: Ja, auf Kosten der Steuerzahler!) Ja, ja, aber ... (GR Mag Dietbert Kowarik: Nur auf Kosten der Steuerzahler!) Lassen Sie mich bitte ausreden, ich habe Ihnen auch zugehört, daher hören Sie bitte auch mir zu. Vielleicht lernen Sie etwas, wenn Sie zuhören.

 

Allerdings weiß ich, dass es in Ihrer politischen Philosophie nicht leicht ist, mich hier zu akzeptieren und dass Sie versuchen ... (GR Mag Dietbert Kowarik: Der Inhalt Ihrer Rede, das ist der Unterschied! Der Inhalt! Das ist der Unterschied!) Nein, nein, Sie meinen nicht nur das: Der Inhalt meiner Rede bezieht sich auf das, was wir hier zu beschließen haben. (GR Mag Dietbert Kowarik: Und wer zahlt es? Wer zahlt es denn? – Aufregung bei der FPÖ.)

 

Es geht also um integrative Maßnahmen, aber natürlich wollen wir im Rahmen dieser integrativen Maßnahmen auch eine offene Kultur unterstützen. (GR Mag Wolfgang Jung: Integrative! Ja natürlich! Integrative!) Warum fördern wir das? Vielleicht hören Sie mir einmal zu und begreifen: Wien ist eine Großstadt und wird es auch bleiben, in der viele Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher religiöser Bekenntnisse, unterschiedlichen Alters zusammenleben. Das macht diese Stadt charmant, das macht diese Stadt (GR Mag Dietbert Kowarik: Und teuer!) attraktiv. Dass es nicht immer einfach ist, in diesem Konglomerat alle Gruppen untereinander mit ihren Gewohnheiten und ihren Lebensweisen zu verbinden, das Verständnis füreinander von Haus aus zu entwickeln, ist auch klar. Und aus diesem Grund, meine sehr verehrten Damen und Herren, befasst sich die MA 17 mit Vermittlung und Verständnisentwicklung für diese unterschiedlichen Lebensweisen, Für ein besseres Verständnis mit dem Ziel, dass sich die Menschen friedvoll und mit Respekt begegnen, auch das Zusammenleben besser entwickeln und vor allem das Verständnis füreinander. (GR Mag Dietbert Kowarik: Das sollte das sein?) Wenn Sie versuchen, hier alles niederzumachen, alles schlechtzumachen, dann sage ich Ihnen, dass Ihre Wahrnehmung nicht der Realität entspricht, weil die Projekte der Stadt Wien Best-Practice-Projekte sind, die international angesehen sind. Ich sage Ihnen, dass erst in jüngster Vergangenheit unser Projekt „Sei dabei“ von der Europäischen Verwaltung für Öffentlichkeit EPA einen Award, einen Preis, für den wunderbaren Zugang gerade in dieser Problematik bekommen hat. Dieser Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Es wurden, glaub ich, über 180 Projekte eingereicht und „Sei dabei“ hat hier den Award 2011 bekommen. Ich freue mich darüber, ich freue mich im Interesse der Menschen darüber, aber ich freue mich auch über diese Anerkennung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der MA 17 und aller Vereine, die Partner und Partnerinnen bei dieser Aktion, in diesem Projekt waren und aller engagierten Wienerinnen und Wiener. Ich nütze diese Gelegenheit, ihnen allen dafür zu danken. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Bitte auch den MitarbeiterInnen der MA 17 das auszurichten.

 

Wenn es um den Spracherwerb geht, meine sehr verehrten Damen und Herren von der FPÖ - und ich glaube, hier in diesem Gemeinderat sitzt niemand, der das nicht so sieht, wie ich -, so ist die Sprache der Schlüssel zu besserer Qualifikation, zum Zugang zum Arbeitsmarkt. Und würden wir uns nicht um deren Entwicklungen, um diese Voraussetzung für den sozialen Aufstieg kümmern, dann würden wir vieles, vieles für die Zukunft verspielen, viele Potenziale dieser jungen Wienerinnen und Wiener. Aus eben diesem Grund unterstützen wir den Spracherwerb, weil wir wollen, dass die Menschen in Wien so schnell wie möglich ihre Qualifikationen nützen können und dass sie am sozialen, politischen und kulturellen Leben genauso wie alle Wienerinnen und Wiener teilnehmen können.

 

Diese gemeinsame Sprache, meine sehr verehrten Damen und Herren, beginnt bei uns nicht erst in der Erwachsenenbildung, sondern schon im Kindergarten. Aus diesem Grund gibt es in Wien auch viele, viele Pro

 

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