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Gemeinderat, 47. Sitzung vom 13.12.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 16 von 104

 

Verwertung und dem Recycling in diesem Bereich haben, auch die anderen Bundesländer von dieser Strategie abgehen werden, Plastik völlig undifferenziert zu sammeln, weil man das einfach nicht auf vernünftige Art und Weise verwerten kann.

 

Ich möchte noch eine Zahl nennen: Wir haben jetzt – ich habe das vorher schon erwähnt – sehr wenige Fehlwürfe in dem Bereich. Fehlwürfe sind Dinge, die nicht in die Tonne gehören, und da liegen wir unter 9 Prozent. Bevor wir die Plastiksammlung umgestellt hatten – im alten System, bei dem wir alles gesammelt haben – hatten wir Fehlwürfe von 40 Prozent. Das war also fast die Hälfte, das ist unglaublich und das spricht dafür, dass man hier wirklich auf eine bessere Qualität abzielt und nicht völlig undifferenziert sammelt.

 

Sie haben ja auch nach Maßnahmen gefragt: Wir haben bei der Straßenreinigung seit einigen Jahren den gelben Sack im Einsatz. Die Straßenkehrerinnen und Straßenkehrer der MA 48 werden angewiesen, wenn sie die sogenannten Papierkübel – die keine Papierkübel sind, sondern einfach die Restmüllgefäße – auf der Straße ausleeren, daraus extra die ganzen Flaschen und Aluminiumdosen herauszuholen. Das hat dazu geführt, dass wir noch einmal 190 000 Säcke à 60 Liter mit Getränkedosen und PET-Flaschen aus den Papierkörben herausisolieren konnten. Für diese Maßnahme haben wir auch einen eigenen Preis von der ARA bekommen.

 

Bei den Bioabfällen sind wir Österreich-weit führend. In Wien werden 100 000 Tonnen Bioabfälle gesammelt. Sie wissen, dass wir daraus ja selbst, beziehungsweise mit Hilfe der Firma terrasan Kompost und Erde erzeugen. Wir haben auch das Kompostgütesiegel beziehungsweise das Österreichische Umweltzeichen für diese Produkte bekommen, und das geht natürlich nur, wenn wir gute Sammelmaterialien oder gute Sammelqualität haben.

 

Das Schöne für mich an diesem Bereich ist, dass wir damit wirklich sehr gut eine Kreislaufwirtschaft darstellen können. Die Leute werfen ihre Abfälle in die Biotonne und können dann, nachdem das bearbeitet wurde und Kompost und Erde daraus geworden sind, zu günstigen Preisen einen torffreien Kompost auf den Mistplätzen der Stadt Wien erwerben und diesen dann wieder für ihre eigenen Balkon- oder Gartenpflanzen verwenden. Damit schließt sich ein sehr schöner Kreislauf. Wir haben eine sehr hohe Qualität, nämlich A+, das heißt, das darf auch in der biologischen Landwirtschaft eingesetzt werden. Auch das ist nicht selbstverständlich, denn natürlich bedarf es in der Stadt einer hohen Disziplin, damit die Grundausgangssubstanz auch so gut ist, dass man dann wirklich einen guten Kompost daraus machen kann. Das heißt, auch hier gibt es eine gute Sammelqualität.

 

Dann sammeln wir jährlich zirka 26 000 Tonnen an Altglas. Wir haben durch die Umstellung auf das Subbehältersystem – das sind die größeren Behälter, die auch wesentlich lärmarmer sind, weil sie im Inneren mit Gummibändern verspannt sind und es dadurch auch nicht mehr so viele Lärmprobleme gibt – die Anzahl der Fehlwürfe verringern können. Offensichtlich sind sie leichter zu erkennen, weil sie sich jetzt auch optisch besser von anderen Sammeltonnen unterscheiden. Das bedeutet, auch hier haben wir viele Maßnahmen gesetzt, um die Sammelqualität in Wien zu verbessern, und sind mit dem Erfolg – der Reduktion der Fehlwürfe und der Steigerung der Mengen – auch wirklich zufrieden. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Behälter ein größeres Volumen haben und daher auch nicht mehr so häufig entleert werden müssen. Damit konnten wir auch hier noch positive Nebenumweltaspekte erzielen.

 

Altmetalle werden jedes Jahr ungefähr 15 000 Tonnen gesammelt. Ich habe vorhin schon erwähnt, dass wir ja noch eine kombinierte getrennte Erfassung haben. Es werden nämlich nicht nur in den Sammelbehältern, sondern auch aus den Verbrennungsrückständen der Müllverbrennungsanlagen noch einmal die Altmetalle herausgezogen. Dadurch haben wir eine Erfassungsquote von 90 Prozent der im Umlauf befindlichen Metalle. Das ist, glaube ich, eine Quote, die uns kein anderes Bundesland auch nur annähernd nachmachen kann, und das bezieht sich nicht nur auf die Eisenmetalle, sondern auch auf Aluminium oder Kupfer, wodurch auch die wertvolleren Altmetalle erfasst werden. – Damit man sich das vorstellen kann: Aus der jährlichen Menge könnte man ungefähr 65 neue Wiener Riesenräder bauen oder 1,6 Millionen Fahrräder herstellen. Das ist schon ein ganz schöner Recyclinganteil, den wir hier mit der Magnetabscheidung zustande bringen.

 

Ähnlich sieht es auch beim Altpapier aus. Wir sammeln jedes Jahr 125 000 Tonnen. Der Vorteil ist, dass wir wirklich sehr wenige Verunreinigungen haben und unsere Materialien eigentlich ohne aufwändige Nachsortierung direkt in die Wiederverarbeitung kommen. Auch das ist nicht selbstverständlich.

 

Ich möchte noch einmal zusammenfassen: Quantität alleine ist – wie so oft im Leben – nicht alles, die Qualität zählt. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke für die sehr ausführliche Behandlung der Frage. – Die 1. Zusatzfrage stellt Herr GR Ing Guggenbichler. – Bitte.

 

10.08.55

GR Ing Udo Guggenbichler (Klub der Wiener Freiheitlichen): Guten Morgen Frau Stadträtin!

 

Sie haben vollkommen recht, Quantität alleine ist nicht alles. Aber wie Sie uns jetzt geschildert haben, versuchen Sie ja die Quantität auch mit dem gelben Sack bei den Straßenkehrern und in der Müllverbrennung mit den Abscheidungen, die sie dort noch weiter trennen, zu steigern. Trotzdem sind Sie in der Tonnage offensichtlich Schlusslicht in ganz Österreich.

 

Aber meine Frage war eigentlich eine ganz andere, sie zielte in Richtung Werbekampagnen ab. Ich möchte Sie daher fragen, welche Kosten in den Jahren 2012 und 2013 für diese Werbekampagnen, die Sie offensichtlich zum Schlusslicht in Österreich in der Quantität geführt haben, entstanden sind und welche Werbeagenturen Sie denn dafür beschäftigt haben?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Nachdem wir das ja im Ausschuss beschlossen haben, ist Ihnen das sicher bekannt. Der Rahmenvertrag war ja vor einem oder zwei

 

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