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Gemeinderat, 26. Sitzung vom 28.06.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 108

 

unserer neuen App, auf die ich dann noch zu sprechen komme, oder rufen an. Das sind unsere Hauptkommunikationskanäle. Alle anderen Kommunikationskanäle nähern sich asymptotisch dem Wert null an, wenn Sie das auf einer Graphik auftragen würden.

 

Wir haben das ganze Team sozusagen grob in vier Gruppen aufgeteilt: Zentrum und Stadtinformation, Süd, West und Nord - mit jeweiligen Bezirkszugehörigkeiten, damit diejenigen, die schon vorher in bestimmten Bezirkszentren gearbeitet haben, diesen auch weiter zugeordnet geblieben sind. Das hat den großen Vorteil, dass man bestimmte Themen aus den Bezirken schon kennt und da auch leichter weiß, an wen man sich wenden muss und wie man diese Probleme schneller lösen kann. Ich glaube, dass es uns da wirklich auch gelungen ist, in diesem Bereich Synergien zu nutzen.

 

Ein wichtiger Punkt, dem sich diese Gruppe auch noch widmet - das war mir ein wichtiges Anliegen -, sind sogenannte Grätzlschwerpunkte. Ich nehme als Beispiel immer gerne die Situation im letzten Jahr, als wir verstärkte Probleme entlang der U6 hatten. Sie erinnern sich: Durch eine Gesetzesänderung auf Bundesebene war über Nacht die U6 von Drogendealern belagert. Wir haben dann sehr stark auf Bundesebene lobbyiert, damit diese Gesetzeslücke rasch wieder geschlossen wurde. Das hat auch funktioniert. Dort haben wir dann zum Beispiel auch mit den Sofortmaßnahmen Grätzlschwerpunkte rund um die U6 im 16. und im 17. Bezirk gemacht, gemeinsam mit der Polizei und gemeinsam mit anderen Einsatzeinheiten auch des Magistrats. Das war sehr wichtig, hier auch intensiv zu betreuen und vor Ort zu sein und auch zu zeigen, dass wir als Stadt natürlich etwas dagegen unternehmen und auch versuchen, die Polizei, die da ja wirklich ihr Bestes gegeben hat und rund um die Uhr im Einsatz war, zu unterstützen.

 

Wir machen Grätzlschwerpunkte in allen Bereichen, wo wir sozusagen bestimmte Probleme orten. Das können kleinere oder größere sein, wobei auch der Bezirksvorsteher, die Bezirksvorsteherin die Möglichkeit hat, sich an uns zu wenden und zu sagen: Bitte kommt einmal zwei Tage hierher und redet mit allen Menschen! - Das wird dann nicht nur passiv gemacht - also wir sitzen nicht nur dort und warten, bis einer kommt, und wenn keiner kommt, ist es auch gut -, sondern, wie man so schön sagt, auch aufsuchend. Das heißt, wir gehen dann auch hinaus, wir gehen in die Häuser. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter klopfen an die Türen, sie versuchen zu erheben: Wo drückt der Schuh? Was können wir von Seiten der Stadt auch noch tun, um bestimmte Dinge, die die Leute stören, zu verbessern oder zu beheben?

 

Ich glaube daher, das ist wirklich ein sehr, sehr gutes und sehr, sehr kluges Konzept. Wir haben bisher schon 15 solcher Grätzlschwerpunkte in 12 Bezirken gemacht. Jetzt dieser Tage laufen wieder die nächsten an. Wir haben auch ein wirklich sehr gutes Feedback zu diesen Themen bekommen, und ich glaube, dass es uns doch sehr gut gelungen ist, den Bürgerdienst, der ja schon eine gewisse Historie auf dem Rücken hatte, damit ins nächste Jahrhundert zu bringen.

 

Jetzt möchte ich gerne noch kurz auf die neue App eingehen, die wir mit 14. Februar 2017 eingeführt haben. Das Ziel war, dass konkrete Probleme rascher und noch treffsicherer zu lösen sind. Das Ziel war auch, die Bürgerinnen und Bürger noch stärker einzubinden, indem jeder auch die Möglichkeit hat, Missstände bei uns zu melden, es einen schnellen und unkomplizierten Kontakt zur Stadt gibt und wir wiederum die Möglichkeit haben, an denjenigen, der uns das gemeldet hat, auch direkt und schnell rückzumelden. Dieses aktive Einbeziehen ist den Menschen in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, weil es in vielen anderen Bereichen des Lebens eben auch möglich ist, sich sehr schnell aktiv einzubringen.

 

Die App ist sehr einfach zu bedienen. Ich kann alle, die sie noch nicht downgeloadet haben, nur einladen, dies zu tun. Man kann mit sehr wenigen Klicks Meldungen übermitteln. Am einfachsten ist es wahrscheinlich, ein Foto zu machen, eine Kategorie auszuwählen und das dann sofort hochzuladen. Neun Kategorien haben wir derzeit sozusagen zur Auswahl. Das sind: Ampelanlagen, Baustellen, Deckel/Gitter, Grünflächen, öffentliche Beleuchtung, Schlaglöcher, Straßenschäden, Straßenschilder und Verunreinigungen.

 

Der genaue Standort wird von der App automatisch mitübermittelt, wenn der Ortungsdienst eingeschaltet ist, ansonsten muss man eine Adresse eingeben. Uns ist es meistens, ehrlich gesagt, lieber, wenn es der Ortungsdienst macht, weil wir dann einfach viel genauere Daten bekommen. Bei Verschmutzungen ist das nämlich oft gar nicht so leicht zu orten: Wenn auf der einen Seite irgendein Geschäft ist und auch gegenüber ein Geschäft ist, dann hat man keine unmittelbaren Hausnummern, die man anschauen kann, und dann ist es für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen oft ein bisschen ein Suchspiel, bis sie das wirklich gefunden haben.

 

Die Erstbearbeitung der eingelangten Meldungen erfolgt durch das Stadtservice Wien. Dieses checkt einmal die Einhaltung aller Bedingungen, dann natürlich auch den Standort, die entsprechende Zuständigkeit und welche Kategorie da jetzt betroffen ist. Das ist ja ein Thema, das wir oft haben: dass wir Missstände gemeldet bekommen, die nicht auf einer Fläche der Stadt Wien passieren, sondern auf einer Privatfläche - wobei wir dann immer versuchen, unbürokratisch und schnell zu helfen. Gelegentlich sind uns aber auch die Hände gebunden und wir müssen dann versuchen, auf irgendwelche privaten Grundstückseigentümer einzuwirken.

 

Wir überprüfen natürlich auch, ob wir eine direkte Erledigung, wie gerade gesagt - Stichwort private Grundeigentümer -, sofort durchführen können. Das wird dann an die Fachdienststelle weitergeleitet, und dann erfolgt eine ganz schnelle Rückmeldung an die Userinnen und User.

 

Durchschnittlich vergeht lediglich eine Stunde bis zur Erstbearbeitung. Das ist auch notwendig. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele dieser Meldungen dann eigentlich schon am ersten Tag, spätestens am zweiten Tag vom Team vor Ort erledigt werden.

 

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