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Gemeinderat, 26. Sitzung vom 28.06.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 16 von 108

 

das wir haben, zu nutzen und zu sagen, ja, das ist gescheit, da schicken wir euch jetzt noch ein paar Grätzelpolizisten mit, weil die ohnehin in dem Grätzel unterwegs sind, auch kennen, wie die Lage dort ist und dann auch etwas beitragen können. Wir sind da aber offen für alles.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage kommt von den GRÜNEN. Frau GRin Dr. Kickert, bitte.

 

10.05.15

GRin Dr. Jennifer Kickert (GRÜNE): Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Ich habe eine kurze persönliche Erfahrung zu dem beizutragen, was Sie gerade erläutert haben. Ich habe Mitte März diese App ausprobiert und kann bestätigen, dass die erste Rückmeldung mit der Bekanntgabe, dass mein Anliegen weitergeleitet worden sei, innerhalb von 22 Minuten eingetroffen ist. Das war also eine beachtlich schnelle Reaktionszeit.

 

Ich würde aber gerne darauf zurückgehen, was Sie am Anfang gesagt haben, dass sozusagen die meisten Meldungen inzwischen auf den drei Kanälen Mail, Anruf und App eingehen. Ich wollte fragen, ob es vielleicht schon erste Zahlen dazu gibt, ob es eine Verlagerung gibt, jetzt sagen wir, von Anruf und Telefonaten zur App, oder ob sich in Summe die Zahl der Rückmeldungen erhöht. Denn, wieder aus eigener Erfahrung, die Meldung, die ich per „Sag´s Wien“-App abgegeben habe, hätte ich sonst nicht weitergeleitet. Angerufen hätte ich also persönlich nicht.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte!

 

Amtsf. StRin Mag. Ulli Sima: Also, ich habe jetzt noch keine definitiven Zahlen, die ich am Tisch verlesen kann, aber das ist auch das, was mir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rückgemeldet haben, dass die Barrieren, sich wegen irgendetwas, was einen ärgert oder vielleicht drei Mal beim Heimgehen aufgefallen ist, an die Stadt zu wenden, dadurch gesunken sind. Das war ja auch das Ziel, das wir verfolgt haben, dass man schneller und leichter an die Stadt herankommt, denn jeder kennt das, glaube ich. Er sieht irgendwo etwas liegen und denkt sich: Jetzt rufe ich aber an! Und wenn er dann zu Hause ist, freut es ihn nicht mehr, zumindest kann ich mir das so gut vorstellen. Da ist es dann leichter: Man ist dort, man macht schnell ein Foto, man ladet das hoch, und wir erledigen die Dinge schnell.

 

Das betrifft ja vor allem Bereiche, wie ich vorher schon versucht habe, zu erklären, die jetzt nicht in Verwaltung der Stadt sind, denn da sind unser Reinigungsdienst und die Straßenreinigung und die Waste Watcher eh dauernd unterwegs und melden dann auch Dinge. Das sind aber halt viele Bereiche, wo die Stadt Wien eben nicht Grundstückseigentümer ist, wo sich dann halt manche Dinge ansammeln und wo das dann wieder ein Anstoß ist, dass wir uns erstens darum kümmern und dann zweitens an die Grundstückseigentümer wenden und versuchen, dort auch klar zu machen, dass das in Wien nicht geht.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 4. Zusatzfrage kommt von der FPÖ. Herr GR Stumpf, bitte.

 

10.07.43

GR Michael Stumpf, BA (FPÖ): Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Danke für die Beantwortung Ihrer Fragen. Auch ich nütze gerne die App und bin über diesen unkomplizierten Zugang, der da geschaffen worden ist, erfreut, auch wenn in gewissen Foren und auch bei der App-Bewertung im App Store zum Beispiel steht, dass man etwas noch an der, ich zitiere, Funktionalität verbessern könnte und vor allem an der Optik. Das ist aber nur eine kleine Sache, denn die Richtung stimmt, und daher ist die App auch sehr positiv zu bewerten.

 

Die Stadt Wien bietet aber auch andere Apps an, es ist ja nicht nur „Sag´s Wien“, es ist auch die „wien.at. live“-App zum Beispiel, die ich auch runtergeladen habe, die verschiedene Angebote zur Verfügung stellt. So gibt es zum Beispiel eine Funktion, wo man aktivieren kann, dass man im Bereich Zivilschutz, also im Fall von Krisen und Probealarmen oder Alarmsignalen zum Beispiel, live aufs Handy Informationen und Anweisungen, wie man sich verhalten soll, bekommt. Oder bei Störungen der Wiener Linien kann man zum Beispiel für jede Linie etwaige Störungsmeldungen abonnieren. Da bekommt man fast im Sekundentakt Nachrichten, deshalb habe ich das wieder deaktiviert. Man kann sich auch über Veranstaltungen oder Wetterwarnungen informieren lassen, alles wichtige Funktionen, die auch gut sind.

 

Dann hat es mich aber ein bisschen verwundert, dass es auch eine Funktion gibt, wo man Live-Informationen zum Thema Flüchtlingshilfe erhalten kann, Benachrichtigungen, sobald zusätzlicher Bedarf an Hilfsgütern für Flüchtlinge in Wien besteht. Ich frage Sie, Frau Stadträtin: Sind Sie der Meinung, dass diese Funktion bei dieser App wirklich die Bedürfnisse des Großteils der Wiener und Wienerinnen abdeckt, oder wird hier einfach nur auf Kosten der Steuerzahler Klientelpolitik für irgendwelche Refugees-Welcome-Gutmenschen und Plüschtierwerfer gemacht?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte!

 

Amtsf. StRin Mag. Ulli Sima: Ich darf Sie darüber aufklären, dass ich für die MA 14 nicht zuständig bin, die diese App macht. Ich kann Ihnen aber nur aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass diese spezielle Funktion, die ich übrigens auch auf meinem Handy aktiviert hatte, aus der Zeit stammt, als am Westbahnhof im Sommer 2015 quasi täglich Menschen eingelangt sind, und dass sich das als sehr gutes System bewährt hat, die vielen Hunderten, Tausenden Freiwilligen, die wirklich gerne bereit waren, Menschen zu unterstützen, zu koordinieren, damit die dann auch mit den Dingen, die man dort auch gebraucht hat, vor Ort sind. Denn die Helferinnen und Helfer haben sehr lange das Problem gehabt, dass es an vielen Dingen nicht gefehlt hat und von vielen anderen Dingen nichts da war. Deswegen habe ich das damals sehr gut gefunden, und es hat auch einen sehr guten Anklang und sehr gute Resonanz gefunden und hat sicher einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass Wien die Flüchtlingskrise damals so gut bewältigen konnte. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

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