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Gemeinderat, 46. Sitzung vom 20.12.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 10 von 90

 

GR Christoph Wiederkehr, MA (NEOS): Guten Morgen, Herr Stadtrat!

 

Bei der Vorstellung der Bildungsgrätzl war das Thema Bubenarbeit ein sehr, sehr zentrales, da haben Sie auch damals gesagt, dass vor allem diese Zielgruppe der jungen Burschen in einer identitätssuchenden Phase ist und man für die besondere Angebote braucht. Inwiefern wurde dieser Aspekt in die Bildungsgrätzl implementiert?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Vielen Dank für diese Frage. Es ist ein - das soll jetzt nicht die Bildungsgrätzl kleiner machen, sie sind eine zentrale Maßnahme - zentraler Gedanke, der weit über die Bildungsgrätzl hinausgeht. Bei einem Bildungsgrätzl - um einmal bei der Frage zu bleiben - ist es so, dass das Thema Genderrollen und Burschenarbeit einer der pädagogischen Grundsätze ist, die sozusagen Rahmen für jedes Bildungsgrätzl sind. Es ist auch nicht so, dass es irgendwie beliebig ist und jeder, der will, sich ein Bildungsgrätzlschild auf seine Bildungseinrichtung nageln kann, es braucht schon zuallererst einmal den Willen zur Kooperation, es braucht aber auch den Willen, gemeinsam pädagogisch zu arbeiten und sich sozusagen auch in den pädagogischen Teams zu vernetzen. Erst die Bereitschaft, dass sich die Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen, die Lehrerinnen und Lehrer, wenn sie in außenschulischer Jugendarbeit involviert sind, et cetera, vernetzen und gemeinsam pädagogische Schwerpunkte setzen, macht ein Bildungsgrätzl zu einem Bildungsgrätzl. Da sind die Burschenarbeit und die gendersensible Arbeit ein zentraler Bestandteil.

 

Wir wissen aber ja auch aus den Diskussionen aus unserem Gemeinderatsausschuss von den Dingen, die wir noch vorhaben, dass wir darüber hinaus starke Schwerpunkte bei der Bubenarbeit setzen. Erst kürzlich haben wir mit „Not in God's name“ einen Beitrag geleistet, um im Zusammenhang mit der, ich sage einmal, Demokratiearbeit und Radikalisierungsprävention ein starkes Zeichen im Hinblick darauf zu setzen, dass es auch gute männliche Vorbilder für die Jugendlichen gibt, die danach besonders Bedarf haben.

 

Der Verein poika macht intensiv Burschenarbeit in den Schulen. Erst im letzten Gemeinderatsausschuss haben wir darüber beraten und die Förderung angepasst. Es gibt ein großes Projekt im Zusammenspiel der WIG und der Jugendzentren mit dem Ziel, umfassend über die Schulen hinaus in der Bildungsarbeit das Thema Männer- und Bubenarbeit zum Schwerpunkt zu machen. Weil wir aber so unmittelbar vor dem Jahreswechsel stehen, kann ich jetzt schon ankündigen, das wird es 2019 nicht gewesen sein, wir werden dazu noch ein paar zusätzliche Brocken gemeinsam beschließen können.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von der ÖVP, Frau GRin Schwarz. Bitte.

 

9.35.45

GRin Sabine Schwarz (ÖVP): Guten Morgen, Herr Stadtrat!

 

Eine Frage: Beim Bildungsgrätzl LeoMitte war es ja auch, dass es dann Zusatzkosten zur Sanierung von Geschäftslokalen oder auch Marktstandeln gegeben hat, damit es hier die Vernetzung gibt. Gibt es sozusagen eine Aufstellung, wie viel die Errichtung eines Bildungsgrätzls kostet? Funktioniert es dann auch so, dass sich der Bezirk da an den Kosten beteiligt, und ist es so, dass man von der Stadt her den Willen hat, ein Bildungsgrätzl zu machen, oder kommt dieser Wille eher vom Bezirk?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Danke für die Frage. Es soll jetzt in der Antwort nicht beliebig klingen, das Gegenteil ist der Fall. Was es aber im Bildungsgrätzl schon braucht, ist immer die Bereitschaft vor Ort. Mit Bereitschaft vor Ort ist natürlich zuallererst die Bereitschaft der Bildungspartner gemeint, ohne die es gar nicht geht. Daher geht jede Art von Kopfgeburt, die zu einem Bildungsgrätzl führen soll, immer ins Leere, wenn nicht die pädagogischen Teams oder zumindest die Leitungen vorab bereit sind, an einem Strang zu ziehen und das im Gegenzug, ich weiß nicht, als zusätzliche Belastung oder so verstehen. Das wäre im Übrigen eine zu akzeptierende Haltung. Es ist ja nicht so, dass es darum geht, irgendwen zwangszubeglücken, dann würde es nicht funktionieren.

 

Trotzdem ist es so, dass nahezu in allen Bildungsgrätzlinitiativen bis jetzt die jeweiligen Bezirke eine sehr starke Rolle als, wenn man so will, Katalysatoren gespielt haben, teilweise auch als Ideengeber, also die, die Leute zusammenbringen. Bei den Bildungsgrätzln, die gerade im Aufbau sind, merkt man sehr oft, dass da die Bezirksvorsteherin/ der Bezirksvorsteher sagt: Die sind jetzt eh schon so an Zusammenarbeit interessiert, die hole ich einmal an einen Tisch. Wollen wir nicht gemeinsam so etwas angehen? Wenn es einmal so weit ist, dass die Bildungsgrätzlarbeit im Sinne einer Vernetzung entsteht, mit dem Ziel, am Schluss gemeinsame pädagogische Projekte zu machen, am Schluss an einem Standort auch gemeinsam zu arbeiten, dann entstehen Notwendigkeiten, die können baulicher Natur sein, die können aber auch nur pädagogischer Natur sein.

 

Ich bringe ein Beispiel: Im 20. Bezirk in der Spielmanngasse, Dietmayrgasse, war es zum Beispiel so, dass es einen intensiven Willen an einer Zusammenarbeit zweier Volksschuldirektorinnen und -direktoren gab. Zugleich wussten wir, dort ist eigentlich geplant, zusätzliche NMS-Klassen zu schaffen. In dem Fall war es eine massive bauliche Intervention, die man sich hier gemeinsam gewünscht hat und der wir auch entgegengekommen sind, nämlich die Möglichkeit, diese Standorte zu verbinden. Jetzt gibt es dort sozusagen ein großes Haus, wo es NMS-Klassen und Volksschulklassen gibt, und die bestehenden DirektorInnen machen das gemeinsam mit. Es ist, wenn man so will, ein kleiner Bildungscampus entstanden. Das ist aber jetzt schon die eine Seite der Skala, wo wirklich auch viel Investition der Stadt notwendig war.

 

Dann natürlich auch immer mit dem jeweiligen Mascherl. In dem Fall, wenn wir neuen Schulraum schaffen, gehört es der MA 56 als zusätzliche Ausgabe. Wenn es darum geht, etwa in einem Park eine Veränderung zu

 

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